Dezentrale Aktion zum Weltklimagipfel

Samstag, 11.11. ab 11 Uhr:

Dezentrale Aktion zum Weltklimagipfel

Am Samstag, den 11.11. fand auf dem Regensburger Kohlenmarkt eine Veranstaltung anlässlich der Weltklimakonferenz in Bonn statt. Die Veranstalter sind der Meinung, dass die Bürger Regensburgs die Agrar-, Verkehrs- und Energiewende einfordern und durch ihr eigenes Engagement zur Umsetzung beitragen müssen. Drei Themen standen im Mittelpunkt:

Verkehrswende:

Zur Verkehrswende stellten zwei Mitglieder der Büfa ihre privaten E-Autos der Öffentlichkeit vor. Es handelte sich um unterschiedlich alte Renault Zoe, wodurch sehr deutlich wurde, wie stark sich die Eckdaten der E-Mobile in nur einem Jahr verbessert haben: Statt 150 km reale Reichweite aktuell bereits über 300 km bei gleicher Elektronik und Motor.

Bund Naturschutz (BN), der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC ) als auch der Verkehrsclub Deutschlands (VCD) stellten klar, dass zur Elektromobilität immer auch ein Ausbau des öffentlichen Verkehrs und eine deutliche Aufwertung des Radverkehrs gehörten. Bei der Aktion wurde das von der REWAG zur Verfügung gestellte Lasten-Pedelec ausführlich getestet (es kann von allen Autofahrern kostenlos im Parkhaus Dachauplatz gemietet werden); auch das Unternehmen „Feine Räder“ stellte ein Pedelec zur Verfügung. Ein Bürger berichtete, er sei mit seinem Pedelec jahrelang täglich von Regensburg nach Regenstauf gefahren, „bei jedem Wetter“.

Agrarwende: Ein Informationsstand von Greenpeace klärte über die Pestizidproblematik der agroindustriellen Landwirtschaft am Beispiel der Bienen auf. Es wurden Unterschriften für ein pestizidfreies Regensburg gesammelt. Der Tod der Bienen zeigt genauso wie der allgemeine Insektenschwund, dass Boden,Luft und Wasser als Lebensgrundlagen  massiv beeinträchtigt werden.

Energiewende:

Für den Bereich der Stromerzeugung stand Armin Schmid von der Windpower GmbH Rede und Antwort. Er wünscht sich auch für Bayern die Rückkehr zur Energiewende, die durch politische Beschlüsse völlig zum Erliegen kam. Haupthindernis aus seiner Sicht: die so genannte „10H-Regelung“, dass Windräder mindestens den zehnfachen Abstand ihrer Höhe von Wohngebäuden einhalten müssen. Der Ausbau der Windenergie in Bayern ist damit vollständig eingefroren. Walter Nowotny, Vorstand der Bürger Energie Genossenschaft Regensburg, zeigte die Möglichkeit durch eine Mitgliedschaft in einer Genossenschaft – auch ohne eigenes Dach – Teil der aktiven Energiewende zu sein. Durch den Bezug von bavariastrom verbraucht man den regional erzeugten PV-Strom gleich direkt vor Ort.

Highlight: Es wurde eine Eisskulptur aufgebaut, die das Abschmelzen der Gletscher nachempfindbar machen soll. Diese Aktion ähnelte einer Aktion auf dem Weltklimagipfel in Paris 2015, die dort sehr beeindruckend war.

Veranstalter war die Aktionsplattform Verkehrswende Regensburg, in der viele Einzelpersonen, die bei diversen Regensburger Initiativen und Parteien engagiert sind, mitwirken.