Kategorie: Anti Atom

30 Jahre WAA-Baustopp: Ist damit alles gut?

Zum 30 jährigen WAA Baustopp veranstaltete der Dachverband der Oberpfälzer Bürgerinitiativen eine Feier in der Oberpfalzhalle in Schwandorf. Zuvor feierten Leo Feichtmeier und Klaus Rettig eine ökumenische Andacht am Franziskusmarterl.

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Zum Festakt in der schwandorfer Oberpfalzhalle hatten alle Reden ein Credo: Die WAA wurde zwar verhindert, das System dahinter ist immer noch aktiv – auch heute noch.

Die Reden zum Festakt waren vielfältig. Rechtsanwalt Wolfgang Baumann erinnerte an die ganzen Verfahren und vor allem an den 2. Erörterungstermin 1988 in Neunburg vorm Wald. Wolfgang Baumann vertritt Kommunen im Widerstand gegen die Gleichstromtrasse SüdOstLink.

Sepp Bichler von den Energiebauern stellt seinen Werdegang vom konventionellen Landwirt über einen der bayerischen Pionieren hin zu einem Unternehmen, das nun große Photovoltaikanlagen erbaut und beschreibt. Auch er als Erbauer großer Anlagen die regenerativ Energien steht dem Netzausbau kritisch gegenüber.

Wilfried Attenberger vom BUND Naturschutz stellt ebenfalls heraus, dass mit dem Ende der WAA die Atomenergie noch lange nicht gegessen ist. Riesige Probleme mit der Handhabung des Atommülls, der immer noch auch in Deuschland erzeugt wird, stellen nicht nur die heutige Generation vor Herausforderungen. Problematisch ist nicht nur die Lagerung des hochradioaktiven Mülls. Der Rückbau atomarer Anlagen ist nicht so unproblematisch wie gerne dargestellt. So lagert z. b. der komplette Rückbau des Kraftwerks Niederaichbach (18 Tage regulärer Betrieb) komplett im Zwischenlager Mitterteich.

Dörte Hamann vom Aktionsbündnis gegen den SüdOstLink zeigt viele Hintergründe der Stromtrassen auf, die die Erbauer und die Genehmigungsbehörden nicht erwähnen. Sie stellt klar die Notwendigkeit des Netzausbaus als Beitrag zur Energiewende in Frage und stellt klar, dass dadurch die Bürger als Energieerzeuger ausgegrenzt werden.

Ferdinand und Jakob von den regensburger FridaysForFuture spannen den Bogen von der Vergangenheit zum aktuellen Protest junger Menschen. Neben den Forderungen stellen sie den Anwesenden die Frage nach eigenen Maßnahmen zur Reduzierung klimaschädlicher Gase, denn es müssen alle Hebel in Bewegung gesetzt werden.

Zum Schluss resümmierte Altlandrat Hans Schuierer den Werdegang des Widerstands und alle Facetten, die ein verantwortungsbewusster Kommunalpolitiker erlebt.

30 Jahre Baustopp WAA Wackersdorf

Vor 30 Jahren wurde der Bau der WAA Wackersdorf eingestellt. Nach mehreren Jahren erfolgreichen und hartnäckigen Widerstands hauptsächlich der oberpfälzer Bevölkerung wurde 1989 bekannt gegeben, den Bau der WAA Wackersdorf zum 31.05.1989 einzustellen.

Die WAA Wackersdorf wurde zwar nie realisiert. Aber diejenigen, die die WAA bauen wollten, bescheren uns nun die Ursachen für fortschreitende Umweltzerstörung, ungerechte Vermögensverteilung und rasanten Klimawandel, Deshalb ist weiterhin Engagement für die Zukunft gefordert.

Viele Jugendliche waren vor 30 Jahren ebenfalls aktiv – sozusagen die FridaysForFuture von vor 30 Jahren.

@FridaysForFuture: Macht weiter – lasst euch nicht vom Weg abbringen und rückt nicht von Euren Forderungen ab!

Zwischenlager in Landshut als Dauerzustand?

Kritikern der Atomenergie ist schon länger klar, dass eine schnelle Lösung eines Endlagers eher ein Wunsch der bisherigen Betreiber ist. Diverse Szenarien besagen, dass frühestens Anfang des kommenden Jahrhunderts ein Endlager zur Verfügung stehen könnte. Bis dahin werden die Zwischenlager an den – hoffentlich bald – ehemaligen Kraftwerksstandorten länger der Lagerung dienen müssen als ursprünglich geplant.

Was sagen die Landshuter dazu? (-> hier ein Beitrag aus „quer“ vom 29.11.2018)

Wissen die Beteiligten, dass noch Castoren aus Sellafield/England auf ihren Transport quer durch Deutschland auf ihre Lagerung in Landshut warten?